Killzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (2024)

Spiel:Killzone: Shadow Fall
Publisher:Sony
Developer:Guerrilla Games
Genre:Ego-Shooter
Getestet für:PS4
Erhältlich für:PS4
USK:18
Erschienen in:12 / 2013

Die nächste Generation der Ego-Shooter beginnt mit dem Ende. Mit dem Ende von Killzone 3. Nachdem die ISA den Planeten Helghan mit einer Bombe unbewohnbar machte und den Krieg gegen die Helghast mit einem epischen Knall beendete, verfrachteten sie die überlebende Bevölkerung in einem zweifelhaften Akt humanitärer Hilfe nach Vekta. Dort herrscht nun ein Zustand, der an den kalten Krieg erinnert. Eine riesige Mauer samt Todesstreifen zieht sich durchs Land, Helghast und Vektaner leben strikt voneinander getrennt. Und beide Gruppierungen sind unzufrieden. Die einen wollen den einstigen Invasoren ihrer Heimatwelt kein Asyl geben, die anderen nicht von der Gnade ihrer Kriegsgegner leben. Wie es die Tradition der Helghast vorgibt, herrscht hinter der Mauer eine strenge Militärregierung. Flüchtlingen, die von der ISA postwendend zurückgeschickt werden, ergeht es schlecht. Widerstandsgruppen planen die Befreiung der Helghast von den Fesseln Vektas, auf der anderen Seite traut die ISA den Rotaugen nicht und schickt immer wieder Spezialagenten, sogenannte Shadow Marshalls, über die Mauer, um zu spionieren. Einer dieser Männer wird der Mentor von Lucas, dem Helden des Spiels. Er bildet Euch mit unsympathischer militärischer Strenge zum Marshall aus und trichtert Euch ein, dass die Gegner von damals eine Bedrohung sind, die es zu kontrollieren gilt. Doch Ihr lernt schnell, dass jeder Krieg zwei Seiten hat.

Wer in der Vergangenheit über die Steuerung der Killzone-Serie meckerte, steht bei Shadow Fall mit heruntergelassenen Hosen da. Guerrilla Games’ Werk steuert sich geschmeidig, direkt und schnell. Eure Zielkünste werdet Ihr brauchen: Im Gegensatz zu den aktuellen Militär-Shootern sind die Feinde in den seltensten Fällen Kanonenfutter. Die Helghast halten wieder eine Menge aus und gehen ihrer Bewaffnung entsprechend klug vor. Schildträger und Shotgun-Schützen rücken Euch frontal auf den Pelz oder flankieren Euch, Scharfschützen tarnen sich und wechseln ihre Position. Verletzt Ihr Feinde nur, statt sie auszuschalten, helfen sie sich gegenseitig wieder hoch! Neu sind explosive Spinnenroboter, die an Wänden und Decken entlanglaufen, sowie große Überwachungsdrohnen, die eine Menge Blei und EMP-Granaten schlucken, bevor sie explodieren. Eure Primärwaffe gegen den Feind ist immer die gleiche: Ein futuristisches Schnellfeuergewehr mit guter Durchschlagskraft, das sich mit einem Druck auf das Steuerkreuz in ein aufladbares Scharfschützengewehr verwandelt.

Technik

Und dann wäre da noch Euer neuer treuer Freund: Eine Flugdrohne mit vier unterschiedlichen Funktionsweisen, die Ihr mit Wischern in alle vier Himmelsrichtungen auf dem Touchpad auswählt und mit L1 aktiviert. Sie greift Feinde an und lenkt diese so von Euch ab (sinnvoll gegen Schildträger), lässt vor Euch eine stationäre Barriere herab, die nur Eure Kugeln durchdringen, deaktiviert per EMP-Impuls gegnerische Schutzfelder und dient als mobile Seilrutsche, mit der Ihr schnell große Distanzen überbrückt. Zusätzlich hackt Eure Drohne Terminals, Spinnengeneratoren, Türen und Alarmtürme. Letztere Funktion ist besonders wichtig, da solche Posten beständig Helghast-Nachschub auf den Plan rufen, wenn sie aktiviert wurden. Die Reichweite der Drohne ist begrenzt und zwingt Euch zu einer offensiven Spielweise. Solltet Ihr das Zeitliche segnen, ist nicht unbedingt Schluss. Wer ein Adrenalin-Paket dabei hat und gerade über eine einsatzbereite Drohne verfügt, wird auf Wunsch wiederbelebt und profitiert danach kurz von einer Bullet-Time. Ihr dürft allerdings nur zwei dieser Pakete bei Euch haben und diese auch selbst nutzen, um Eure Gesundheit im Gefecht aufzufrischen, die sich sonst aber auch selbstständig wieder auflädt.

Machen die Drohne und das Adrenalin Shadow Fall zu leicht? Mitnichten! Genau so wenig, wie der Scanner, den Ihr jederzeit einsetzen dürft. Dieser markiert Freund und Feind in Eurer näheren Umgebung durch Wände und Decken hindurch. Ihr müsst einen Raum stürmen und seht zwei Helghast-Silhouetten hinter der Wand? Dann platziert doch C4 genau dort und pustet die Rotaugen zusammen mit dem effektreich splitternden Beton ins Jenseits!

Der Scanner ist zu keiner Zeit übermächtig und erleichtert das Vorgehen und die Übersicht auf den teils komplexen Schlachtfeldern. Das neue Killzone lässt Euch Raum zum Manövrieren und zwängt Euch nur an inhaltlich passenden Stellen in einen engeren Levelschlauch. Meistens habt Ihr genug Platz, um mit den Gegnern Katz und Maus zu spielen, und findet nebenbei Sammelobjekte, andere Waffen und Munition.

Abwechslung hat sich der niederländische Ego-Shooter groß auf die Fahne geschrieben. Und er liefert ab: Ihr befreit Geiseln aus einem Bürokomplex, schwebt schwerelos durch einen verlassenen Sternenkreuzer, ballert auf einem Bahnhof (auf dem Euch jederzeit Hochgeschwindigkeitszüge überrollen können), schleicht durch feindliche Linien, steuert Spinnenroboter und hangelt durch die Ruinen einer zerstörten Stadt. Ihr seid auf beiden Seiten der Mauer unterwegs und erlebt dort völlig unterschiedliche Gesellschaften. Das futuristische und farbenfrohe Vekta bietet einen starken Kontrast zur hoffnungslosen Ghetto-Atmosphäre der Helghan-Seite. Hier leben die Menschen im Dreck, es herrschen Trotz und Verzweiflung. Zu den optischen Highlights zählen ein paar Ausflüge ins All: Hier kommen die Lichteffekte und die scharfe Grafik besonders gut zur Geltung.

Technik

Überhaupt zeigt Killzone: Shadow Fall, wie Next-Gen auszusehen hat. Gesichter und Kleidung der Charaktere begeistern mit Stofflichkeit und passender Schattierung, die Levels sind detailreich ausgeschmückt und bei Explosionen verblüffen Rauch und Partikeleffekte das Auge. Auch beim Schattenwurf hat Guerrilla aufgepasst: Hässliche Ecken gibt es nicht, stattdessen wurden die Kanten geschickt weichgezeichnet. Und überhaupt: Diese Farben und diese Textur-Schärfe habt Ihr auf Konsolen noch nicht gesehen!

Dabei läuft Shadow Fall mit stabilen 30 Bildern pro Sekunde und nativer 1080p-Auflösung. Ein paar Macken zeigt es aber auch: Stoffbahnen vor Fenstern und Türen sind scheinbar aus Beton und undurchdringbar und die Ragdoll-Effekte von Feinden sind unrealistisch, weil den Körpern Gewicht fehlt. Außerdem hatte unsere Testversion ein paar Physikprobleme: Kisten zerbrachen manchmal, wenn Lucas sie nur berührte und Adrenalinpacks fielen ohne Grund von der Wand.

Zum Sound nur so viel: Deutsche und englische Sprecher sind an Bord und die Waffengeräusche gefallen. Ob die Soundeffekte auch im Surround-Betrieb knallen, liefern wir im Online-Test auf maniac.de nach. Zum Test stand uns kein geeignetes Setup zur Verfügung.

Killzone: Shadow Fall beschert der PlayStation 4 einen gelungenen Start. Die Optik begeistert ebenso wie die knackigen Gefechte, die Euch herausfordern und ein Mindestmaß an Taktik und Flexibilität voraussetzen. Ihr werdet nicht von einem KI-Kumpan durch enge Schläuche geschleift. Nein, Ihr kämpft Euch meist allein durch unbekanntes Gebiet, sucht Schutz, scannt die Umgebung und überlegt Euch einen Schlachtplan gegen die knallharten Feinde. Die Drohne sorgt für ein taktisches Plus.

Technik

Tobias Kujawa meint: Von der Killzone-Serie erwarte ich zwei Dinge: herausfordernde Gefechte und Referenz-Grafik. Shadow Fall stellt mich voll zufrieden. Es ist zwar insgesamt ruhiger und leiser als seine Vorgänger, weil es in keinem offenen Krieg spielt, die Kämpfe sind aber trotzdem intensiver und anspruchsvoller als in Battlefield 4 und CoD: Ghosts zusammen. Hier bekommt man auch als reiner Solo-Zocker genug Spiel für sein Geld – natürlich in herrlicher Optik. Bemäkeln muss ich das unspektakuläre Waffen-Portfolio, das Bolzengewehr fehlt mir sehr. Außerdem wäre die ein oder andere Fahrzeug-Passage nett gewesen. Und warum hält Guerrilla am Prinzip fest, dass man den Schwierigkeitsgrad innerhalb der Kampagne nicht nachträglich ändern kann? Auch die Story hat leider einige Löcher und lässt mich nicht vollkommen zufrieden zurück. Dafür weiß ich jetzt nach meinem Last-Minute-Testmarathon, dass der PS4-Controller auch nach sechs Stunden Dauerzocken noch bequem in der Hand liegt, der Lichtbalken nicht stört und das Touchpad mit normal großen Händen problemlos mit beiden Daumen erreichbar ist, ohne dass man umgreifen muss. Noch ein Tipp zum Schluss: Bleibt bei den Credits unbedingt sitzen!

  • spielerisch anspruchsvolle Kampagne
  • Drohne, Adrenalin und Scanner als taktische Elemente
  • mannigfaltige Levels und Aufgaben
  • keine sichtbaren Ladezeiten im Spiel

Technik Meinung

Beinharte Action-Kost in edlem Grafik-Kleid. Die Helghast sterben so schön wie nie zuvor, liefern vorher aber einen heftigen Kampf.

SingleplayerKillzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (2)87
MultiplayerKillzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (3)
GrafikKillzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (4)
SoundKillzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (5)
Killzone: Shadow Fall – im Test (PS4) (2024)

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